Ausgegrenzt - Leben in der Illegalität
Soziale Mindeststandards für
Menschen ohne Aufenthaltsstatus
Als Folge weltweiter Migrationsprozesse und einer immer
restriktiver werdenden Ausländerpolitik
leben in Deutschland zahlreiche Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus.
Die Ursachen hierfür sind vielfältig.
Es sind zum Beispiel abgelehnte Asylbewerber oder Bürgerkriegsflüchtlinge,
die aufgrund drohender Lebensgefahr
oder zerstörter Lebensgrundlage im Herkunftsland nicht dorthin zurück
können oder wollen.
Oder es sind Frauen, die nach einer Trennung kein eigenes
Aufenthaltsrecht haben oder Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel
sind. Aber auch Studierende bleiben nach Ende ihres
Studiums, Familienangehörige reisen ohne Nachzugsberechtigung
ein, Arbeitsmigranten kommen ohne Genehmigung, um in Deutschland Geld
zu verdienen.
Diese Menschen sind von der Teilhabe am öffentlichen
Leben ausgeschlossen und leben in dauernder Angst vor Entdeckung. Dazu
kommt, dass sie durch ihre faktische Rechtlosigkeit erpressbar sind und
häufig
durch ihre Arbeitgeber ausgebeutet werden.
Wir möchten uns auf unserer
Veranstaltung mit zwei besonders prekären Problembereichen beschäftigen:
der Gesundheitsversorgung und der Bildung. Krankheiten oder Schwangerschaft
stellen diese Menschen vor immense Probleme. Der Zugang zu medizinischer
Hilfe ist für sie sehr schwierig
und die dadurch entstehenden
Kosten sind aufgrund geringer finanzieller Ressourcen
oft Existenz bedrohend. Auf der anderen Seite werden Menschen, die
hier humanitäre Hilfe leisten,
kriminalisiert. In anderen europäischen Ländern dagegen hat man
Modalitäten gefunden, um Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus die
Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Die Situation von Eltern mit
Kindern ist dramatisch. Die Kinder werden versteckt, viele Eltern wagen
es nicht, Ihre Kinder in Kindergärten oder
Schulen anzumelden, weil sie Angst vor Entdeckung und Abschiebung
haben. Daher können diese Kinder oft nicht lesen und schreiben. Die
Landesregierung ist im Gegensatz zu einem von der Max-Traeger-Stiftung
erstellten Gutachten der Auffassung, dass Schulleiter eine Meldepflicht
an die Ausländerbehörden haben.
Damit setzt die Landesregierung
die Schulleiter unter Druck, die sich für die Bildung
dieser Kinder einsetzen.
Wir wollen, dass neben den Betroffenen
auch Behörden, Ärzte und Schulleiter mit diesen
Problemen nicht allein gelassen werden. Mit unserer Veranstaltung
wollen wir für die Thematik sensibilisieren und einen
Beitrag zur Lösung der bestehenden Fragen leisten. Wir laden Sie
herzlich dazu ein, mit uns zu diskutieren.
Jürgen Frömmrich,
MdL
Kontakt:
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
im Hessischen Landtag
Jürgen Frömmrich, MdL
Tel: 0611 / 350 740
Fax: 0611 / 350 600
e-mail: j.froemmrich@ltg.hessen.de
www.gruene-hessen.de